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Supervision

Supervision ist eine besondere Form der berufspraktischen Beratung, in der sich Berufstätige über einzelne Aspekte ihrer Arbeit, insbesondere über schwierige zwischenmenschliche Beziehungen oder psychische Belastungen in strukturierter Form unterhalten.

Das Ziel der Supervision ist es, neben der Entlastung, konkrete berufliche Problemsituationen besser zu verstehen und unter Umständen alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Konkret kann das bedeuten:

  • Die individuelle Auseinandersetzung mit der beruflichen Rolle
  • Die Reflexion des persönlichen Arbeitsverhaltens
  • Die systematische Reflexion der Interaktionen im Berufsalltag
  • Erweiterung der sozialen und emotionalen Kompetenz
  • Stabilisierung/Wiedergewinnung von eigenen Kräften zur Bewältigung des Berufsalltages
  • Zufriedenheit und Sicherheit im Umgang mit beruflichen Anforderungen behalten bzw. zurückgewinnen
  • konkrete Arbeitssituationen und berufliche Konflikte besser zu versehen
  • Verbesserung der Wahrnehmungs-, Konflikt- und Beziehungsfähigkeit
  • Die eigene Berufsrolle zu hinterfragen
  • Das eigene Kommunikations- und Interaktionsverhalten besser einzuschätzen und zu gestalten
  • usw.

Die Supervision wird von einer Supervisorin / einem Supervisor geleitet. 

Die am häufigsten verbreiteten Supervisionsformen sind:

  • Einzelsupervision
  • Gruppensupervision
  • Teamsupervision

Die Einzelsupervision bietet sich an für Berufstätige, die sich im Zwiegespräch mit der Supervisorin / dem Supervisor intensiv mit ihrer beruflichen Situation auseinandersetzen wollen. In der Regel dauert eine Sitzung 1-1,5 Stunden. Die Anzahl der Sitzungen schwanken je nach Anlass zwischen 5-15 Sitzungen.

Eine Guppensupervision findet im allgemeinen mit ca. 6-8 Mitgliedern aus unterschiedlichen Betrieben/Schulen statt. Sie treffen sich etwa im 14-tägigen Rhythmus ca. 10-15 mal für 2-3 Stunden.

In einer Teamsupervision finden sich die Mitglieder eines Arbeitsteams zusammen. Dies können z.B. an kleinen Schulen das gesamte Kollegium sein oder die Lehrer/innen eines Bildungsganges oder sonstige Teams von Lehrerinnen und Lehrern.

Supervision für Lehrerinnen und Lehrer

Im Arbeitsfeld Schule stehen Lehrerinnen und Lehrer in zahlreichen, teilweise konflikthaften Beziehungen zu SchülerInnen, Eltern, KollegInnen, Schulleitung usw. Die Erwartungen an sich selbst, die Erwartungen, die an sie herangetragen werden, sind vielfältig und oft widersprüchlich. Manchmal fällt es schwer, einen eigenen Standort im System der Schule zu finden oder durchzuhalten.

In diesem Spannungsfeld bietet die Supervision einen Rahmen, in dem die psychischen, zwischenmenschlichen und institutionellen Fragen, die sich im Berufsalltag ergeben, in einer vertrauensvollen Atmosphäre reflektiert werden können. Supervision ist also eine berufsbezogene Selbst- und Gruppenreflexion unter Leitung von dazu ausgebildeten Supervisoren.

Supervision verfolgt keinen Selbstzweck; sie ist vielmehr an der konkreten Bewältigung des schulischen Alltags interessiert. In den Supervisionssitzungen werden in erster Linie der Umgang mit Schülern und Eltern, Vorgesetzten und Kollegen, das eigene berufliche Selbstverständnis und die eigenen beruflichen Zielsetzungen thematisiert.

Beispiele für Supervisionsthemen:

  • "Gestern bin ich wieder mit dem Kollegen XY aneinandergeraten ..."
  • "Mit der neuen Klasse komme ich einfach nicht klar."
  • "Morgen habe ich ein Gespräch mit dem Schulleiter und ich ..."
  • "Die Zusammenarbeit mit meiner Referendarin finde ich schwierig..."
  • "Manchmal glaube ich, ich schaffe es nicht mehr..."
  • "In der letzten Konferenz habe ich mich unheimlich geärgert über ..."
  • "Soll ich mich wirklich auf die ausgeschriebene Stelle bewerben? ..."
  • "Die XY hat ein Benehmen, das macht mich rasend ..."
  • "Wenn wir nicht an einem Strang ziehen, wird das nie was ..."
  • ...

Hinter jeder dieser Aussagen verbirgt sich eine konkrete Szene, ein aktuelles Problem, ein vielleicht schon lange schwelender Konflikt oder eine bevorstehende Entscheidung bzw. Konfrontation.

Die Erfahrungen von Lehrerinnen und Lehrern zeigen, wie hilfreich Supervision in solchen Situationen sein kann.